Liebe Drum-Nerds!
Frohes Neues Jahr!
Ja, wir leben in rauen Zeiten und Deutschland lebt wieder im Lockdown und es sieht nicht so aus, als würde sich das bald ändern. Verheerend für das ganze Land und nicht nur für uns Musiker! Aber sorry, ich bin ein wenig Corona-Müde, deshalb möchte ich eigentlich nicht über dieses Thema und unsere Herausforderungen damit schreiben. Ich schreibe lieber über schöne Dinge wie zB die zweitschönste Sache der Welt: Trommeln 😉
Es gibt eine sehr alte Debatte unter Drummern: Was ist wichtiger, Groove oder Chops?
Ich will das Feuer definitiv nicht anheizen, aber vielleicht doch ein paar Denkanstöße geben.
Keine Frage: Wenn du willst, dass andere Musiker dich bitten, mit ihnen zu spielen oder dich für einen Gig zu buchen, ist das definitiv eine Kombination aus beidem. Kein Musiker, egal welcher Stil, will mit einem Schlagzeuger mit einem schwachen Groove oder schlechtem Feeling spielen. Neben gutem Timing, müssen sich Deine Musikerkollegen „wohlfühlen“ und in der Lage sein, mit Dir einzurasten.
Auch spielt niemand wirklich gerne mit einem Drum-Roboter, der vielleicht extrem schnell ist und Speed wie Blitze hat, aber kein Herz und keine Seele im Spiel.
Auf der anderen Seite stellt Euch sich einen Drummer auf einem Gig vor, mit viel Gefühl, aber ohne Speed und Ausdauer und keinerlei Chops, um die Band an einigen Stellen des Abends wirklich zum Kochen zu bringen.
Auch nicht so cool, oder?
Wie so oft im Leben liegt die Wahrheit in der Mitte: Man muss einfach eine gewisse Geschwindigkeit und Ausdauer haben, aber auch viel Dynamik, um es gut durch einen längeren Gig zu schaffen. Aber es ist auch wichtig, dass man einen guten Groove und Herz und Seele für die Musik hat, die man spielt, sonst ist es ziemlich sinnlos auf die Bühne zu gehen.
Was wirklich interessant ist, ist die Tatsache, dass es so viele Tutorials und Online-Lektionen gibt, die versuchen, zu helfen die Geschwindigkeit und Chops zu verbessern. Aber es gibt nur ein paar wenige wirklich gute Lektionen, wie man den Groove verbessern kann. Sehr oft sind die Groove-Lektionen mehr oder weniger technische Lektionen darüber, wie man seine Time oder Microtime verbessern kann und wie man auf neue Groove-Ideen kommt, und daran ist natürlich nichts auszusetzen. Aber viel zu selten geht es um die offensichtlichste Tatsache, dass man sich, wenn man seinen Groove verbessern wöchte, mit den Groove-Meistern der Musikgeschichte, wie den Meters, James Brown, Earth Wind & Fire, Funkadelic, Kool and the Gang und viele andere auseinandersetzen muss. Du kannst für den Rest Deines Lebens an Akzentverschiebungen, Fünfergruppen, Siebenern, ungeraden Takten usw. arbeiten, aber wenn Du noch nie zu JB oder EW&F gespielt hast, ist es sehr gut möglich, dass Du niemals funky klingen wirst.
Deshalb hab ich mich sehr gefreut, als das Groove-Monster Adam Deitch vor einem Jahr in unser Studio kam, dass er ein T-Shirt mit dem Bild des Gründers und Schlagzeugers von Earth Wind & Fire, Maurice White an hatte und das erste Tutorial für Drumtrainer Online mit diesem Eingangssatz begonnen hat: „All pocket playing comes from James Brown“. Hier gibt es nichts mehr hinzuzufügen.
Wir haben gerade einen Auszug aus diesem Tutorial „Funk & Pocket playing“ auf YouTube hochgeladen und ich kann es nur sehr empfehlen, es auszuchecken, wenn Du deinen Groove verbessern willst:
Aber ich hab ja geschrieben, dass auch Geschwindigkeit und Ausdauer wichtig sind, um ein guter Schlagzeuger zu werden. Also schaut Euch auch dieses coole Tutorial vom großartigen Thomas Lang an, das wir vor einiger Zeit mit ihm produziert haben. Ich bin sehr stolz, dass es vor kurzem vom legendären DrumChannel aus LA veröffentlicht wurde:
Last but not least ein Update zu unseren kommenden Kursen :
Unser nächstes Drumtrainer Wochenend Pro-Training (24 Mon./Certificate of Higher Education – Professional Drummer) startet im Februar. Aufgrund der Pandemie werden wir das erste Wochenende verschieben und einige Themen online unterrichten. Dieser Kurs ist ausgebucht.
Unser Drumtrainer Musikdidaktik Kurs (Certificate of Higher Education – Musikdidaktik) startet im April. Dieser Kurs wird nur auf Deutsch unterrichtet. Noch sind ein paar Plätze frei.
Das nächste 12 Monate Pro-Training (Certificate of Higher Education – Professional Drummer) wird im Oktober 2021 beginnen und wir sind sehr zuversichtlich, dass wir dies wieder vor Ort lehren werden.
Wenn Ihr an diesen Kursen interessiert seid, schreibt uns einfach und wir werden zeitnah eine Online-Zugang-Prüfung arrangieren.
Also, Ladys und Gentleman, wo auch immer seid: Bleibt sicher und gesund und nutzt vielleicht den Lockdown für die Arbeit an Eurem Groove und Euren Chops!
Ich freue mich darauf, dass diese sch*** Pandemie hoffentlich bald zu Ende ist und darauf, vielleicht einige von Euch persönlich im Drumtrainer Berlin zu treffen.
Alles Gute, Dirk Erchinger (Geschäftsführer)